JUGENDLICHE WOHNEN GERN NAH AM ELTERNHAUS
: Halbe Nestflucht für blutjunge Anfänger

BERLIN taz | Die Jugend von heute wird auch immer feiger. Früher suchte man sich, sobald man den Schulabschluss in der Tasche hatte und endlich loslegen konnte mit dem freien Leben, einen Ort, so weit wie irgend möglich weg von den Eltern. Heute ist das offenbar anders: „Die erste eigene Wohnung Jugendlicher liegt im Schnitt keine zehn Kilometer von den Eltern entfernt“, berichtet das Nestfachblatt Apotheken Umschau über eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. „Im Durchschnitt liegt die neue Bleibe nur neuneinhalb Kilometer vom Elternhaus entfernt“, schreibt die Apo, wie wir unser Leib-und-Magenblatt auch gern liebevoll nennen. Muttis Busen ist anscheinend immer noch die beste Wärme- und Nahrungsquelle, meint jedenfalls die verzärtelte Jugend, die man mal kräftig in das stoßen sollte, was einmal „das kalte Wasser“ hieß.