Bau der Hafencity-U-Bahn beginnt im August

Ende 2011 sollen die ersten Züge der U4 rollen. Für die Bauarbeiten wird die U2 fünf Monate lang unterbrochen und der Jungfernstieg-Anleger aufgerissen. Zwei Jahre lang werden Tunnelbohrmaschinen unter der Innenstadt wühlen

Eines der größten Bauprojekte der kommenden Jahre hat gestern die Hamburger Hochbahn (HHA) vorgestellt. Für 298 Millionen Euro will sie bis Ende 2011 eine U-Bahnlinie in die Hafencity bauen. Hochbahn-Vorstand Ulrich Sieg zeigte sich überzeugt, dass die Stadt Hamburg diese Summe nicht alleine aufbringen muss, sondern dass sich der Bund an den Kosten beteiligt.

Die neue U-Bahn wird vom Jungfernstieg aus in einem großen Bogen unter der Neustadt hindurch zur Hafencity geführt. Vorläufige Endhaltestelle soll der Lohseplatz neben dem künftigen Sitz der Hafencity-Universität sein. 400 Meter entfernt, auf der Westseite des Magdeburger Hafens, ist die Station „Überseequartier“ geplant. Auf den verbleibenden drei Kilometern bis zum Jungfernstieg gibt es dann keine Haltestellen mehr, nur noch Notausstiege.

Das Netz aus U- und S-Bahnen sei in der Innenstadt so dicht, dass sich eine weitere Station nicht lohne, versicherte Hochbahn-Chef Günter Elste. Auch die Elbphilharmonie sei nur 400 Meter von der nächsten U-Bahnstation Baumwall entfernt. Ein U-Bahnhof dort würde 50 bis 60 Millionen Euro kosten und sei damit unbezahlbar, sagte Sieg.

Im August soll mit den Bauarbeiten in der Hafencity begonnen werden. Ab Sommer 2008 soll sich die erste Schildvortriebsmaschine vom Überseequartier aus zum Jungfernstieg wühlen. Ist sie nach gut 40 Wochen damit fertig, soll sie parallel eine zweite Röhre graben. Dort wo der Bohrer ankommt, zwischen den Pavillons am Jungfernstieg, muss der frisch renovierte Anleger aufgerissen werden. Von Januar bis Juni 2009 wird die U2 wegen der Bauarbeiten unterbrochen. Statt der U-Bahn fahren dann Busse.

Die U4 kann im Bahnhof Jungfernstieg zwei brachliegende Bahnsteige nutzen. Von hier aus soll sie auf dem Gleis der U2 nach Mümmelmannsberg rollen. Die U4 und die künftige U2 zusammen werden die Strecke ab Ende 2011 im Zweieinhalb-Minuten-Takt bedienen. GERNOT KNÖDLER