Deutschland soll Rohstoffe sparen

RESSOURCEN Bisher wird vor allem über Energiekosten geredet, dabei haben viele Firmen ein noch größeres Problem: die Verschwendung von Rohstoffen. Die müsse enden, fordert Umweltministerin Hendricks

BERLIN taz | Deutschland soll die „ressourceneffizienteste Volkswirtschaft der Welt werden“, forderte am Montag Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf dem „.Europäischen Ressourcen Forum“ in Berlin. Unterstützt wurde die SPD-Politikerin dabei von Umweltbundesamtschefin Maria Krautzberger. Ihr Paradebeispiel: der Flugzeugbau. Die Schaufelräder für die Turbinen würden meist aus einem Titanblock gefräst. Da falle eine Menge Verschnitt an. Die Schaufelräder ließen sich aber nach einem neuen Verfahren auch ähnlich wie eine Kirchenglocke gießen. Materialeinsparung: bis zu 75 Prozent. Das lohne sich für Umwelt und Wirtschaft.

Bisher setzen sich die Produktionskosten in der deutschen Industrie so zusammen: 2 Prozent machen typischerweise die Energiekosten aus. Deutlich mehr – im Schnitt rund 45 Prozent – geben die Unternehmen aber für Materialkosten aus. Rohstoffe werden teurer, allen voran Hightech-Metalle zum Beispiel für Windräder.

Was die Politik tun kann? Denkbar sei, so Hendricks, das material- und rohstoffeffizienteste Gerät einer Klasse zum Maßstab für alle Geräte zu machen. Sie wolle „eine Lanze brechen“ für die umstrittene EU-Ökodesignrichtlinie, die den Verkauf von Stromfressern wie Glühbirnen untersagt. Für Verbraucher sei das von Vorteil, meinte die Umweltministerin: „Menschen, die sowieso ein neues Produkt kaufen wollen, bekommen ein besseres und effizienteres.“ HG