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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Otto Dix – Aquarelle und Gouachen: Er hat das Grauen des Krieges gemalt, die Verfasstheit der Gesellschaft seiner Zeit in kritische Collagen gebannt. Und er konnte im Renaissance-Stil malen: Einen riesigen Facettenreichtum birgt das Werk des neusachlichen Malers Otto Dix. Rund 100 Aquarelle und Gouachen, entstanden zwischen dem Ersten Weltkrieg und den 1920er Jahren, präsentiert die Ausstellung „Geisterbahn und Glanzrevue“. Darunter auch die drei von Dix gestalteten Kinderbücher, die zu seinen am seltensten ausgestellten Blättern zählen.

16. 6.–9. 9., Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2. Geöffnet täglich 11–19, Do bis 21 Uhr

Hommage an Irving Penn: Gruppenausstellung zu Ehren des 90-Jährigen, der Vorbild für viele war und so eine adäquate Würdigung erfahren soll. Denn der 1917 im US-amerikanischen New Jersey geborene Penn war nicht nur ein versierter Modefotograf, der lange für das Magazin Vogue arbeitete. Er hat zu Beginn seiner Karriere auch gezeichnet und gemalt. Doch das waren Nebengleise. Zentral und für Renommee maßgeblich waren seine vor grauen oder weißen Hintergrund gesetzten, in geschickter Dramaturgie inszenierten Models.

Eröffnung: Sa, 16. 6., 17 Uhr, Aplanat Galerie für Fotografie, Lippmannstr. 69–71. Geöffnet Di–Fr 15.30–19.30, Sa 13–17 Uhr

Kunstladen 101: Rückblick auf die Errungenschaften der beiden Jahre, die die kleine Bahrenfelder Institution existierte. Gezeigt werden Arbeiten der bislang vertretenen Künstler Rolf Zander, Ralf Jurszo, Klaus Kröger und Michael Behn sowie eine kleine Installation der Mitbetreiberin Susann Stuckert. Auch ein Förderverein soll am Tag der Vernissage gegründet werden – auf dass dem immer wieder von Existenzängsten geplagten Laden auch mittelfristig die Mittel für eine effektive Arbeit beschieden sein mögen.

Eröffnung: Mi, 29. 6., 19 Uhr, Kunstladen 101, Bahrenfelder Steindamm 101. Geöffnet Mi 18–20, So+Fr 17–19, Sa 14–17 Uhr

Junge Kunst aus Ungarn: Passend zum Ungarn-Schwerpunkt des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals, das übrigens am 14. Juli beginnt, präsentiert die Pinneberger Landdrostei drei junge Künstler, die sich in verschiedenen Sparten erproben. Gabor A. Naggy malt Buchstaben über Fotos, die Familienbilder oder Filmspots sein können, und trennt so, Schicht für Schicht, Schein und Sein voneinander. Henriett Hentschel changiert zwischen figürlicher und experimenteller Fotografie und zielt auf den Voyeur im Betrachter. Dénes Ghyczys in Öl gemalte Riesenporträts spielen sich sämtlich hinter einem scheinbaren gläsernen Sichtschutz ab, der an eine Duschkabinen-Trennwand erinnert. Am humorigsten schließlich die Fotografin Hajnal Németh, die ein Foto ihrer selbst, als erotisch angetane Krankenschwester verkleidet, „help yourself“ nennt und damit auf den Sozialabbau in Ungarn anspielt, der medizinische Behandlung zum kostspieligen Abenteuer werden lässt.

Eröffnung: Do, 21. 6., 19 Uhr, Landdrostei, Pinneberg, Dingstätte 23. Geöffnet Mi, Do, Sa 11–17 Uhr PS