Wieder Tote bei Gefechten im Donbass

KÄMPFEN Anschlag auf proukrainisches Café in Charkow. USA und EU „besorgt“ über russische Militärverstärkung für Separatisten

KIEW dpa/afp/taz | Heftige Kämpfe in der Ostukraine haben am vergangenen Wochenende neue Opfer gefordert. So wurden bei Gefechten zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten mindestens zwei Soldaten getötet. Fünf seien innerhalb von 24 Stunden verletzt worden, teilte Sicherheitsratssprecher Andrej Lyssenko am Montag in Kiew mit. Kämpfe gab es demnach am Flughafen der Separatistenhochburg Donezk sowie bei den Städten Debalzewo und Slawjanoserbsk. In Donezk waren in der Nacht nach Angaben des Stadtrats Artilleriesalven zu hören, am Montag war die Lage zunächst ruhig.

Im ostukrainischen Charkow wurden bei einer Explosion in einer Bar am Sonntagabend elf Menschen teils schwer verletzt. Der Geheimdienst in Kiew ging von einem Terroranschlag aus. Der Ort gilt als Treffpunkt von proukrainischen Kräften.

Unterdessen haben sich die USA „sehr beunruhigt“ angesichts von Berichten über russische Militärverstärkung für die Separatisten in der Ostukraine gezeigt. Auch die jüngsten intensiven Kämpfe seien „sehr beunruhigend“, so die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Bernadette Meehan, am Sonntag. Die US-Regierung rief erneut alle Seiten auf, sich „strikt“ an das Waffenstillstandsabkommen von September zu halten. An Moskau appellierte Meehan, sich an die dabei gemachten Verpflichtungen zu halten – also die militärische Ausrüstung der Rebellen einzustellen und alle russischen Soldaten und Waffen aus der Ukraine abzuziehen.

Zuvor hatte sich bereits die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Federica Mogherini, „sehr besorgt“ über die mutmaßlichen Truppenbewegungen in der Ostukraine gezeigt. Die Regierung in Kiew hatte am Freitag erklärte, ein Konvoi aus Dutzenden Panzern, Geschützen und Truppentransportern sei von Russland aus in die abtrünnigen Gebiete im Osten eingedrungen. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.