LESERINNENBRIEFE
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Althusman redet sich raus

■ betr.: „Dr. Althusmann unter Verdacht“, taz nord vom 7. 7. 2011

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) verstrickt sich hinsichtlich seiner Doktorarbeit immer mehr in Widersprüche. Fast jeder Student kommt in den ersten Semestern seines Grundstudiums mit den Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens in Kontakt. Von daher ist seine Anmerkung, nach der wir in Deutschland „keine einheitlichen Standards für Zitierweisen an Universitäten“ haben, einfach falsch und irreführend. Auch die indirekte Entschuldigung, er hätte „handwerkliche Fehler“ begangen, ist mehr als eine Ausrede. Nach aktuellem Stand bleibt die Doktorarbeit ein Plagiat, egal, ob er nun planmäßig und vorsätzlich Fremdtexte als seine eigenen ausgewiesen hat oder nicht. ALBERT ALTEN, Wernigerode

Keine Hofberichterstattung

■ betr.: „Weltreise im Hallenschiff“, taz nord vom 5. 7. 2011

Die Superlative der „Nord Art“ in Ehren – aber es stimmt nicht, was Frau Ahlmann behauptet, dass hier eine europäische Kulturhauptstadt erstmalig länderübergreifend (Büdelsdorf und Dänemark) geplant sei. Schon 2007 hat dies die „Großregion“ Luxemburg realisiert: zusammen mit Lothringen (F), Rheinland-Pfalz (D), Saarland (D) und der Wallonie (B). Von der taz erwarte ich kritische Recherche und keine Hofberichterstattung. ANNEGRET FRIEDRICH, Hamburg

Typisches Sommerloch-Thema

■ betr.: „Verrat an Europa“, taz nord vom 5. 7. 2011

Der Kommentar schießt ein wenig über das Ziel hinaus. Denn erstens finden ebenfalls auf deutscher Seite, wenn auch im Hinterland und nicht direkt an der Grenze, stichprobenartige Zollkontrollen statt. Weswegen man das dänische Manöver nicht gut finden muss, aber damit weder europäische Werte noch Abkommen zu Grabe getragen werden. Und zweitens ist die Reaktion des anderen betroffenen Nachbarlandes Schweden eine vollkommen andere. Wo jenes Thema nicht nur in den Medien unter ferner liefen läuft, sondern die dänischen Befürchtungen von vielen Menschen geteilt werden, dass ein vollkommen freier Grenzverkehr der eigenen Sicherheit schadet. Weshalb es sich hier um ein typisch deutsches Sommerloch handelt, das – da es die Vorurteile von kleinen gegenüber großen EU-Mitgliedern verstärkt – vor allem auf einer mentalen Ebene dem europäischen Integrationsprozess schadet! RASMUS PH. HELT, Hamburg