Özil gegen Özil

FAMILIENZOFF Vater Mustafa und Sohn Mesut liegen im Clinch – und landen fast vor Gericht

DÜSSELDORF/BERLIN dpa/taz | Zwischen Fußball-Weltmeister Mesut Özil und seinem Vater Mustafa wäre es beinahe zu einem Gerichtsprozess gekommen. Das Düsseldorfer Landgericht hatte einen Prozesstermin am Dienstag bekanntgegeben, kurz darauf aber „wegen einer außergerichtlichen Einigung der Parteien“ aufgehoben. Der Vater war bis Oktober 2013 Geschäftsführer der Özil Marketing GmbH, die sich in der Hauptsache um die Vermarktung des Sohns kümmert, war dann aber ausgeschieden. Zuvor hatte Vater Özil noch den Wechsel des Sohnes von Real Madrid zu Arsenal London begleitet sowie einen bis zum Jahr 2020 laufenden lukrativen Sponsorendeal mit Adidas eingefädelt.

Der Vater hatte die Firma wegen angeblich ausstehender Provisionen aus Ausrüster- und Werbeverträgen in Höhe von 630.000 Euro verklagt. Daraufhin forderte der beklagte Sohn die Rückzahlung eines Darlehens in Höhe von einer Million Euro sowie die Rückgabe eines Geschäftswagens. Wie sich die Familie Özil geeinigt hat, wurde nicht bekannt. Seit der Trennung vom Vater ist Mesut Özils Bruder Mutlu Geschäftsführer der Firma. Zur Seite steht ihm ein gewisser Erkut Sögüt, der im Gegensatz zu seinem Partner eine Beraterlizenz hat und zwei Juniorenspieler des 1. FC Köln betreut: Anil Capkin und Baris Sarakaya. Insgesamt arbeiten sechs Personen für die Özil Marketing GmbH, darunter auch Serdar Özil, Mesuts Cousin. Seit der Trennung vom Vater leidet Mesut Özil unter einer hartnäckigen Formschwäche. Beobachter meinen, ihm fehle die harte Hand des Familienpatrons. Hinzu kommen weitere Turbulenzen im Privatleben des 26-Jährigen. Zuletzt hatte er sich von seiner Freundin Mandy Capristo getrennt, die die Welt mit Songs wie „Ich wünsche mir einen Bankomat“ und „Die Zeit hält nur in Träumen an“ beglückte. Derzeit laboriert Özil an einer Knieverletzung: Das Außenband des linken Knies war angerissen. Er fällt wohl bis Jahresende aus. MV