AUSZEICHNUNG FÜR PUTIN
: Kulturstaatssekretär von Ehrung überrascht

Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz hat sich überrascht gezeigt, dass Wladimir Putin den diesjährigen Quadriga-Preis erhalten soll. „Weder bin ich zur Kuratoriumssitzung eingeladen worden, in der die diesjährigen Quadriga-Preisträger nominiert wurden, noch kannte ich die Vorschläge“, teilte Schmitz am Montag mit. Er sagte, er hätte dem russischen Ministerpräsidenten nicht seine Stimme gegeben. Der Preis für Putin hatte am Wochenende Kritik ausgelöst.

Die Quadriga und das Brandenburger Tor seien seit dem Zweiten Weltkrieg weltweit ein Symbol der Freiheit und des Strebens nach Demokratie, sagte Schmitz. „Der Lebensweg zahlreicher Preisträger seit 2003 steht damit im Einklang. Für den russischen Ministerpräsidenten trifft dies nach meiner Auffassung nicht zu.“

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth sprach von einem „Affront“, russische Menschenrechtler bezeichneten die Ehrung als „Wahlkampfhilfe“.

Russlands Premier soll für die Partnerschaft mit Deutschland geehrt werden. Der Preis des Vereins Werkstatt Deutschland wird traditionell am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, vergeben. Berlins Kulturstaatssekretär gehört dem Kuratorium der Stiftung an, ist aber nach Angaben der Senatskanzlei derzeit dort nicht aktiv. (dpa)

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