Heimattreue ohne Heimat

In Niedersachen hat die „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) am Samstag eine Sonnenwendfeier ausgerichtet. Im Namen der „Einheiten Hermannsland, Nordland“ hatten Christian von Velsen und Alf Börm in einem Schreiben eingeladen, in dem sie dazu aufriefen „unsere schlummernde Kultur wieder zum Leben“ zu erwecken. Die HDJ hatte das Lager zunächst in Lemförde im Landkreis Diepholz geplant. Ein sympathisierender Landwirt hatte sein Grundstück zur Verfügung gestellt. Nachdem die Polizei bei ihm vorstellig wurde, machte er allerdings einen Rückzieher. Also schlugen rund 30 norddeutsche HDJ-ler ihre weißen Zelte in Dratum-Ausbergen bei Osnabrück auf, darunter zahlreiche Kinder. In Dratum wollte der Verpächter nichts vom Hintergrund gewusst haben. Als die Polizei ihn unterrichte, untersagte auch er die Nutzung. Ein Polizeisprecher stufte das Camp als „paramilitärisches Lager“ ein. Wütend baute die HDJ ab und fuhr im Konvoi nach Georgsmarienhütte, wo die NPD ein Anwesen besitzt. Hier konnten sie ihr Feuer schließlich anzünden. Mit dabei: Christian Fischer von der NPD-Vechta. Gegen ihn und gegen von Velsen wird wegen Bildung einer bewaffneten Gruppe ermittelt. AR/AS