SHORTCUTS

 Antonio das Mortes Brasilien 1969, R: Glauber Rocha, D: Mauricio do Valle, Odete Lara

Im Sertão, dem armen Nordosten Brasiliens, findet ein Duell zwischen dem Drachen des Bösen und dem Heiligen Krieger statt. Der Film „Antonio das Mortes“ von Glauber Rocha läutete in kräftigen Farben das Cinema Novo ein. „Es gibt Filme gleich Vulkanen und man sieht nichts mehr als Feuer, das die Eingeweide der Zeit hervorschleudert“, jubelte damals der Kritiker Michel Capdenac.

Do, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

 Das Traumhaus Deutschland 1980, R: Ulrich Schamoni, D: Horst Frank, Judy Winter

Als Ulrich Schamoni 1980 seinen letzten Film „Das Traumhaus“ drehte, in der er die Geschichte von Jugendlichen erzählt, die eine alte Villa besetzen und diese vor dem Abriss retten, glaubte die Kritik vorschnell an ein Comeback des Regisseurs, Drehbuchautors und Schauspielers. Doch Schamoni wagte sich anschließend mit dem Berliner Dudelsender „Hundert, 6“ lauthals ins mediale Privatgeschäft vor – und scheiterte kläglich.

Sa, 22 Uhr, B Movie, Hamburg

 Angst essen Seele auf Deutschland 1974, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Brigitte Mira, El Hedi Ben Salem

Die verwitwete Emmi trifft auf den 20 Jahre jüngeren Marokkaner Ali. Aber ihre Liebe stößt in ihrem Umfeld auf Ablehnung und Unverständnis. Das sozialkritische Melodram über eine unmögliche Liebe hat nichts an Aktualität verloren.

Di, 12 Uhr, 3001-Kino, Hamburg

 Metéora Griechenland/Deutschland 2012, R: Spiros Stathouloppulos, D: Theo Alexander, Tamila Koulieva

Dass das Gefängnis ein dankbares kinematografisches Sujet sein kann, zeigt eindrucksvoll der griechische Film „Metéora“. Hier steht der Liebe zwischen einem Mönch und einer Nonne ein schier unüberwindliches Hindernis im Weg: Ihre Klöster thronen auf zwei gegenüberliegenden Felsen. Im negativen und gewissermaßen nicht erzählbaren Raum zwischen den Klöstern manifestiert sich ihre Sehnsucht.

So, 16 Uhr, Kommunales Kino, Lübeck

 Jazz im Schwarzwald – Die MPS Story Deutschland 2006, R: Elke Baur

In diesem Dokumentarfilm wird dem Jazzlabel MPS aus Villingen im Schwarzwald ein Denkmal gesetzt. In der liebevoll und solide montierten Hommage erzählen viele der Musiker, die für MPS aufgenommen haben – wie George Duke, Lee Konitz, Jean-Luc Ponty, Wolfgang Dauner, Eberhard Weber, Joachim und Rolf Kühn und der inzwischen leider verstorbene Albert Mangelsdorff – von ihren Erfahrungen und dabei sind sie jeweils in Archivaufnahmen aus den 60er-und 70er-Jahren zu sehen und zu hören.

So, 20 Uhr, Wilhelm 13 – Musik & Literaturhaus, Oldenburg