Senat schließt Bewerbung für Olympia nicht aus

SPORT Körting: Bewerbung nur, wenn alle dahinter- stehen. Auch Linke nicht grundsätzlich abgeneigt

Der Senat schließt eine neuerliche Bewerbung Berlins für Olympische Spiele nicht aus. „Zunächst muss es aber eine Grundsatzentscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) dafür geben, dass Deutschland sich für Sommerspiele bewerben will“, sagte eine Sprecherin von Sportsenator Ehrhart Körting (SPD) am Dienstag. Dann würde Berlin das unterstützen. „Es müsste klar sein, dass die ganze Republik hinter einer Bewerbung Berlins steht.“

Die Spitzen des deutschen Sports wollen an diesem Mittwoch über neue Kandidaturen nach dem Scheitern Münchens beraten. Laut Tagesspiegel zeigen sich auch Linke, Grüne, CDU und FDP prinzipiell offen für eine neue Bewerbung. „Berlin kann so etwas aber nicht alleine schultern“, zitiert das Blatt die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast. Wirtschaftssenator Harald Wolf sagt laut Tagesspiegel „nicht kategorisch Nein“.

Körtings Sprecherin verwies auch auf den rot-roten Koalitionsvertrag. Darin hatten SPD und Linke für die Legislatur 2006 bis 2011 festgelegt: „Wir werden weiterhin die Attraktivität der Sportstadt Berlin fördern und um die Austragung nationaler und internationaler Sportereignisse sowie um die Ansiedlung von national und international agierenden Sportorganisationen werben. Wenn sich der DOSB für eine deutsche Olympia-Bewerbung entscheidet, steht Berlin für eine Kandidatur beim IOC bereit. In dieser Legislaturperiode fallen hierfür keine Investitionskosten an.“

Diese Formulierungen waren ein Kompromiss zwischen SPD und Linke. Mit Blick auf den horrenden Schuldenberg hatten sich beide Partner Ende 2001 gegen eine Olympia-Bewerbung Berlins für die Sommerspiele 2012 entschieden. Die Linke hatte eine Kandidatur der Hauptstadt strikt abgelehnt. (dpa)