DUNKLE ERINNERUNG: AUS DEM ALL IN DEN DARM

Lange, zähe Stunden verfolgten wir gestern auf einem Livestream die Übertragung aus dem Rosetta-Kontrollzentrum in Darmstadt. Doch bis in den Nachmittag hinein tat sich nichts im Weltall. Stühle wurden geschaukelt, Lichter an- und ausgeknipst. Doch während wir die vergrisselten Bilder betrachteten, überlegten wir hin und her, woran uns diese in ihrer aufreizenden Langeweile sich dahinziehende Berichterstattung erinnerte. Erst als wir parallel auf den Nachrichtentickern eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa lasen über den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, den das Landemodul Philae ansteuerte, fiel es uns wie Schuppen von den Augen: „Kalt, dunkel und übel stinkend“, war die Meldung überschrieben und meinte den Kometen. Schlagartig aber brachte die Assoziationskette Rosetta-Darmstadt-Dunkelheit die verschüttete Erinnerung zurück: Natürlich! Ähnlich spannend war im Jahr 2002 die öffentliche Darmspiegelung der ehemaligen „Tagesschau“-Sprecherin Susan Stahnke bei „Stern TV“. Auch so ein längst verglühter legendärer Schweifstern der deutschen Fernsehgeschichte.