Die letzte Zwischenlösung für Atommüll

Das AKW Unterweser darf seinen strahlenden Schrott auf dem Hof abstellen. Der erste Castor ist bereits da

Das bundesweit letzte Standort-Zwischenlager für hoch radioaktiven Abfall ist am Montag beim Atomkraftwerk Unterweser bei Esenshamm in Betrieb gegangen. Dort dürfen abgebrannte Brennelemente aus dem Reaktor eingelagert werden, bis es ein Endlager in Deutschland gibt. Der erste Castor-Behälter wurde bereits im Lager untergebracht, wie das niedersächsische Umweltministerium am Montag bekannt gab.

In der Stahlbetonhalle dürfen laut Genehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz bis zu 80 Castor-Behälter mit Atommüll gelagert werden. Die Genehmigung ist auf 40 Jahre befristet. „Klar ist, die Zwischenlager dürfen nicht zu faktischen Endlagern werden“, sagte Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). Er forderte die Bundesregierung daher erneut auf, „die Erkundung von Gorleben unverzüglich fortzusetzen“.

Der Bau der Zwischenlager geht auf die Vereinbarung über den Atomausstieg zurück, die im Jahr 2000 zwischen den Energieversorgern und der damaligen rot-grünen Bundesregierung getroffen wurde. Ein Ziel ist es, die Zahl der Castor-Transporte zu verringern.

Als Endlager für schwach radioaktiven Atommüll ist Schacht Konrad in Niedersachsen vorgesehen. In dem Bergwerkstollen dürfen 303.000 Kubikmeter Atommüll entsorgt werden. Seit fast 30 Jahren wird der Gorlebener Salzstock im Wendland als Endlager für hochradioaktiven Atommüll untersucht. DPA/TAZ