daily dope (182)
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Mei, Franz, wie war das damals mit dem Doping im Fußball? „Ja, wir haben beim FC Bayern mit Weißbier gedopt und mit einem Schweinsbraten vor dem Spiel.“ Pfundig ging’s seinerzeit zu bei den Münchnern, das hat der Franz Beckenbauer jetzt verraten. Da war nichts mit Captagon, Ephedrin oder irgendwelchen Hormonen, nein, der FC Bayern stärkte sich nur mit bayerischer Wirtshauskost. Anderswo nahm man sie schon, die schlimmen Mittelchen, zum Beispiel bei Eintracht Braunschweig. Das haben zwei Ärzte verraten. „Solche Mittel wurden im Kreis der Spieler offen gehandelt, und ich habe davon gewusst“, sagte der Mediziner Peter Harms in einer Regionalzeitung. Sein Nachfolger Jürgen Stumm sagte: „Es gab Spieler, die Captagon genommen haben, Mitte und Ende der 80er-Jahre.“ Derweil fühlt sich der DFB aufgefordert, darauf hinzuweisen, dass Dopingkontrollen unangemeldet und nach dem Zufallsprinzip vorgenommen werden. Der Verband reagierte damit auf Kritik am Kontrollprocedere. Laut Medienberichten vom Montag sollen Kontrollen einen Tag vorher angekündigt worden sein. Viel Arbeit mit dem Ankündigen dürfte man nicht gehabt haben, denn nach einer taz-Rechnung wird im Durchschnitt nur in jedem zweiten bis dritten Spiel ein einziger Spieler getestet. Das spart immerhin Telefonkosten. Übrigens sind Dopingtests laut den Antidopingbestimmungen des DFB nur beim Pokalendspiel obligatorisch – „sowie bei möglichen Spielen um die sportliche Qualifikation für die 2. Bundesliga“. Fakultativ sind sie bei allen anderen Matches, das heißt, es muss im Finale der deutschen Meisterschaft nicht unbedingt getestet werden. MARKUS VÖLKER