verpasst?
: Quoten-Tote

Mo, 20.15 Uhr, ARD, „Brennpunkt“

Haben Sie letzte Woche auch den aktuellen ARD-„Brennpunkt“ zum Gaza-Streifen gesehen? Nein? Kein Wunder – es gab ihn nicht. Die Erkenntnis, dass aktuelle Auslandsthemen kaum Quote bringen, hat bei der ARD offenbar zu dem Entschluss geführt, solche Themen lieber ganz zu lassen.

Doch nicht genug damit, dass das Erste sinnvolle Berichterstattung im „Brennpunkt“-Format nicht mehr für sinnvoll hält. Stattdessen wird nun Sinnloses gesendet – in der Hoffnung auf eine gute Quote. Ein zehnminütiger „Brennpunkt“ über das tragische Busunglück in Sachsen-Anhalt gab am Montagabend erschöpfend über ein schweres Busunglück in Sachsen-Anhalt Auskunft – mehr aber auch nicht. Bedauernswerte Reporter am Unfallort berichteten über das, was man ohnehin sehen konnte. Es war nicht ihre Schuld, dass keine gesicherten Informationen zum Unfallhergang folgten – es gab zu diesem Zeitpunkt schlicht keine.

Das Schlimmste aber ist: Die ARD-Gewaltigen dürfen sich mit dieser überflüssigen Sendung voll bestätigt fühlen. Brachte sie doch einen Marktanteil von 17,4 Prozent. Nur „Wer wird Millionär?“ lief besser.

KLAUS HILLENBRAND