Die Bunker-Frage bleibt offen
: Etwas Drängeln muss schon sein

Bei einem Zusammentreffen mit Bürgermeister Jens Böhrnsen hat der Bunker Valentin-Besitzer, Verteidigungsminister Franz-Josef Jung, sich zur „Verantwortung“ der Bundeswehr bekannt, den Betonkoloss „angemessen als Denkmal zu erhalten“.

KOMMENTAR VON Christian Jakob

Verwundern kann das kaum: Gute Worte kosten bekanntlich nichts. Und solange niemand genau weiß, was die allseits befürwortete Umgestaltung kostet, kann man auch niemanden auf konkrete Zusagen festnageln.

Wenn die Landeszentrale für politische Bildung, einer der zentralen Akteure in der Frage der Bunker-Umgestaltung nun Unmut über die öffentliche „Drängelei“ auf Finanzierungszusagen äußert, so hat sie damit nur zur Hälfte recht.

Übergroße Eile ist tatsächlich nicht geboten. Die nächsten drei Jahre wird die Bundeswehr das monumentale Bauwerk in Anspruch nehmen. Und auf ein Jahr hin oder her kommt es bei dessen Dimensionen wahrlich nicht an: Zusammenfallen wird es in der Zwischenzeit kaum. Und doch: Die enormen Kosten des Umbaus zur Gedenkstätte – auf den niemand ernsthaft verzichten wollen kann – wird keiner freiwillig auf sich nehmen. Deswegen sind die Gedenkstätten-Befürworter gut beraten, schon heute Beharrlichkeit an den Tag zu legen.