„Keine Songs“

PERFORMANCE Beim Ausstellungskonzert in der Arbeitnehmerkammer trifft Fotografie auf Musik

■ 59, ist freischaffender Musiker, Komponist und Performer. Er gibt Unterricht für Gitarre, Bandspiel und Komposition.

taz: Herr Apel, wie begleiten Sie die Arbeiten der Fotografin Sandy Volz musikalisch?

Peter Apel: Ich kenne nur einen kleinen Teil ihrer Fotos und sehe die übrigen heute zum ersten Mal. Ich improvisiere dann live, während sie auf die Leinwände projiziert werden. Nicht so sehr kommentierend, eher als Melange.

Was für Musik werden Sie spielen?

Hauptsächlich Konzert- und Elektrogitarre. Ein bisschen Stimme werde ich auch einsetzen. Aber nur als Geräusch in einer atonalen Klanglandschaft. Das ist experimentelle Musik für Klang- und Expeditionsreisende.

Mit den düsteren Bildern wird das kein Gute-Laune-Abend?

Es kann schon sein, dass ich das Düstere verstärke. Vielleicht setze ich aber auch Kontrapunkte. Es ist jedenfalls nicht meine Aufgabe, den Zuhörer eine nette Struktur an die Hand zu geben. Man wird damit alleine gelassen. Ich dränge mich mit meiner Interpretation auch nicht in den Vordergrund. Man kann mich im Hintergrund wahrnehmen, muss es aber nicht.

Ist es als Künstler nicht unbefriedigend, eine Nebensache zu sein?

Damit muss ja auch jeder Straßenmusiker klarkommen. Da ich aber keine Songs mache, sondern mit Geräuschen arbeite, habe ich noch eine andere künstlerische Haltung. Die Leute gehen durch meine Klangräume, hören zu und verschwinden wieder. Dieses Vorbeigehen gehört dazu – sie dürfen aber auch gerne wiederkommen.  INTERVIEW: JPK

Samstag, 20 Uhr, Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1