Gemeinschaftsschule für alle

betr.: „Warum in Deutschland nur Akademikerkinder studieren dürfen“, Kommentar von Ralph Bollmann, taz vom 20. 6. 07

Mit dem Kommentar analysiert der Autor zutreffend die ungerechte Situation des bundesdeutschen Bildungssystems. Das selektive Schulsystem sorgt dafür, dass Kinder von Arbeitern und Einwanderern ihrer Chancen beraubt werden, damit der Nachwuchs der Akademiker vor Konkurrenz um gute Posten geschützt ist.

Was die Protestierer gegen Hartz IV mit den Bewahrern des selektiven Schulsystems gemeinsam haben sollen, bleibt aber das Geheimnis des Autors. Die PDS ist die einzige Partei in Deutschland, die die Gemeinschaftsschule fordert und sie im Land Berlin – auf Druck der SPD nur als Modellprojekt – einführt. In der Gemeinschaftsschule würden alle Kinder bis zur 10. Klasse zusammen lernen und anschließend je nach ihren schulischen Ergebnissen eine Ausbildung oder eine Abiturstufe beginnen. In der DDR funktionierte dieses System so, dass es viele Arbeiterkinder auf die Unis schafften, Einwanderer gab es ja nur wenige, aber das steht auf einem anderen Blatt. Eine solche Schulform würde den Ständestaat im Bildungssystem wirksam bekämpfen. RICARDO RAHN, Berlin