CIA öffnet den Giftschrank

WASHINGTON afp ■ Der US-Geheimdienst CIA will fast 700 Seiten Archivmaterial veröffentlichen, das Aufschluss über gesetzeswidrige Aktivitäten zwischen den 50er- und den 70er-Jahren geben soll. Das gab CIA-Direktor Michael Hayden am Donnerstag in Washington bekannt. Die Dokumente, behördenintern als „Familienschmuck“ bezeichnet, stehen bislang unter höchster Geheimhaltung. „Das meiste davon ist nicht sehr schmeichelhaft, aber das ist nun einmal die Geschichte der CIA“, sagte Hayden auf einer Historikerkonferenz. Die Akten sollen laut Hayden in der kommenden Woche frei zugänglich ins Internet gestellt werden. Die Dokumente sollen Angaben über Mordkomplotte, Einbrüche, Diebstähle, Experimente an Menschen, das amtliche Mitlesen privater Post und das Ausspähen von Journalisten enthalten. Das Archiv war 1973 auf Anordnung des damaligen CIA-Direktors James Schlesinger angelegt worden, der sich einen Überblick über die „Leichen im Keller“ des Geheimdienstes verschaffen wollte.