Wie tickt Russland?

TAZ SALON Müssen wir die Hoffnung auf ein „gemeinsames Haus Europa“ begraben?

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Europa mit großen Hoffnungen in die Zukunft gestartet. Michael Gorbatschow, der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU sprach von dem „gemeinsamen Haus Europa“, das es zu errichten gelte. 25 Jahre später ist davon wenig übrig geblieben. Im Gegenteil: Mit dem Einsatz russischer Soldaten in der Ukraine und der Annexion der Krim hat der russische Präsident Wladimir Putin ein Tabu gebrochen. Die Ukraine scheint zum Austragungsort der geopolitischen Rivalität zwischen den USA und Russland geworden zu sein. Ehemalige Ostblock-Staaten wie Polen fordern angesichts des steigenden russischen Rüstungshaushalts eine stärkere Präsenz der Nato im Osten.

Im taz Salon versuchen wir zu klären, warum sich die westlichen Hoffnungen in Bezug auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Russland zerschlagen haben. Wie nehmen sich die Russen sich selbst wahr, wie die Rolle ihres Landes, wie das Ausland? Wir wollen erörtern, was die Mentalität „der Russen“ von der der übrigen Europäer unterscheidet.

Nach dem Ende der Sowjetunion verringerte sich das russische Sozialprodukt um die Hälfte – seit 1999 ist die Wirtschaft fast durchgehend kräftig gewachsen. Wie nachhaltig ist diese Entwicklung? Inwiefern war Putin, der 2000 zum ersten Mal Präsident wurde, erfolgreich und warum? Was sind seine Ziele?

Darüber diskutieren Kerstin Holm, langjährige Russland-Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Wolfgang Eichwede, emeritierter Gründungsdirektor der Forschungsstelle Osteuropa an der Uni Bremen, und Barbara Oertel, Leiterin des Auslandsressorts der taz. Es moderiert Gernot Knödler, Redakteur der taz.nord.

taz Salon „Wie tickt Russland?“: 19.30 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, Eintritt frei