Therapeuten warnen

PSYCHE Bis zu 130 Praxen könnten wegfallen

Die Psychotherapeuten in Bremen warnen davor, dass sich die Wartezeiten für Patienten aufgrund gesetzlicher Änderungen in Zukunft massiv verlängern könnte. Der Entwurf des neuen sogenannten Versorgungsstärkungsgesetzes des Bundesgesundheitsministeriums hätte nach Auffassung der Psychotherapeuten im Land Bremen drastische Folgen, teilte die Bremer Psychotherapeutenkammer am Montag mit.

Bis zu 130 Kassen-Praxen in Bremen und neun in Bremerhaven würden wegfallen, weil das Land als überversorgtes Gebiet gelte, heißt es in einer Resolution. Doch diese Einschätzung beruhe auf fehlerhaften Bedarfszahlen aus dem Jahr 1999, die viel zu niedrig angesetzt worden seien. Bereits heute müssten psychisch erkrankte Menschen im Schnitt neun Wochen auf ein therapeutisches Erstgespräch warten, warnte ihr Präsident Karl Heinz Schrömgens. Wenn das geplante Gesetz in Kraft trete, werde sich diese Wartezeit um ein Vielfaches verlängern.  (epd/taz)