UNTERM STRICH

Anfang Oktober war bekanntgeworden, dass die traditionsreiche Oper in Rom, notorisch unterfinanziert, 180 ihrer 460 Mitarbeiter entlassen sollte, um eine Schließung zu verhindern. Diese geplante kollektive Kündigung von allen Mitgliedern des Orchesters und des Chors ist vorerst abgewendet worden. Das Opernhaus und die Gewerkschaften einigten sich in der Nacht zum Dienstag auf einen Sanierungsplan ohne Kündigungen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. „Ein Erfolg für die gesamte Stadt. Die Oper kann mit Ernsthaftigkeit und Gelassenheit an die Arbeit zurückkehren“, lobte Roms Bürgermeister Ignazio Marino den Kompromiss. Die neue Einigung sieht nun Einsparungen in Höhe von drei Millionen Euro vor, zudem soll ein Teil der Gehälter für die Saison 2015/16 eingefroren werden. Am kommenden Montag soll sich der Verwaltungsrat der Oper mit den Plänen beschäftigen.

Das Opernhaus war zuletzt immer wieder von Streiks lahmgelegt worden und hatte auch den Abgang von Stardirigent Riccardo Muti verkraften müssen.

Der Cousin von Cornelius Gurlitt, Dietrich Gurlitt, hat sich von dem neuen Gutachten über den Kunstsammler distanziert. „Mit den Versuchen einiger Verwandter, den Geisteszustand von Cornelius anzuzweifeln, habe ich nichts zu tun“, schrieb Dietrich Gurlitt an den Direktor des Kunstmuseums Bern, das die Sammlung Gurlitt erben soll. Uta Werner, die Schwester von Dietrich Gurlitt, hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, das zu dem Ergebnis kam, „dass das Testament, das Cornelius Gurlitt am 9. Januar 2014 verfasst hat, nicht wirksam ist und damit Bern nicht Erbe wird“, wie der Jurist Wolfgang Seybold, der Uta Werner und einen Teil der Familie – nicht aber Dietrich Gurlitt – vertritt, mitteilte. Sollte das Kunstmuseum Bern, das Gurlitt in seinem Testament als Alleinerben einsetzte, die Erbschaft ausschlagen, würde Dietrich Gurlitt gemeinsam mit seiner Schwester Uta Werner die millionenschwere Kunstsammlung erben.