DAILY DOPE (502)

Während die Tour de France die Alpen erreicht, wird die Doping-Geschichte des siebenmaligen Siegers der Frankreichrundfahrt, Lance Armstrong, weitergeschrieben. Die Anwälte des 39-jährigen Texaners werfen der Bezirksregierung in Los Angeles vor, das Ansehen ihres Klienten durch illegale Weitergabe von Ermittlungsberichten an Journalisten beschmutzt zu haben. John W. Kerker, Leiter von Armstrongs Rechtsabteilung, hat nun einen 20-seitigen Bericht beim Bezirksgericht Los Angeles eingereicht. Das Dokument beinhaltet zahlreiche Medienartikel seit 2010, die mit vertraulichen Informationen über die Ermittlung gespeist worden sein sollen. Die Rechtsanwälte Armstrongs fordern eine Untersuchung wegen möglicher Indiskretionen in laufenden Ermittlungen. So soll geklärt werden, wer die vertraulichen Informationen an die Medien weitergegeben hat.

Seit über einem Jahr beschäftigt sich das Bundesgericht mit Armstrongs möglichen Dopingvergehen. Die Lecks in der Ermittlung böten ein leicht zugängliches Forum für alle, die Armstrongs Ansehen systematisch zerstören wollten, heißt es im Bericht. So sind Details wie die Identität von früheren und zukünftigen Zeugen, die Ermittlungsstrategie und das mögliche Strafmaß offengelegt worden. Die New York Times, Sports Illustrated und das Wall Street Journal sollen mit Informationen versorgt worden sein. Als letztes Mittel müsse das Gericht die Journalisten zur Offenlegung ihrer Quellen zwingen, fordern die Anwälte. LWE