Mehr Platz: 2060 wohl nur noch 70 Millionen Einwohner

DEMOGRAFIE Statistiker sagen Bevölkerungsrückgang voraus. Zuletzt aber leichter Anstieg

BERLIN kna | Die Bevölkerungszahl in Deutschland wird nach Schätzung von Statistikern in den kommenden Jahrzehnten deutlich sinken. Voraussichtlich werden im Jahr 2060 je nach Berechnungsmodell noch zwischen 64,6 und 70,1 Millionen Menschen in Deutschland leben, wie aus dem Statistischen Jahrbuch 2014 hervorgeht, das am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. 2012 gab es jedoch im Vorjahresvergleich erstmals seit zehn Jahren wieder ein leichtes Plus auf 80,5 Millionen Einwohner. Im Jahr zuvor waren es 80,3 Millionen gewesen.

Dabei ist Deutschland ein attraktives Land für Migranten. Seit 2007 steige etwa die Zahl der Asylanträge stetig, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, Roderich Egeler. 2013 lag die Zahl der Bewerber mit 109.580 auf dem höchsten Stand seit 1996. „Im Jahr 2014 wird die Zahl der Asylanträge noch einmal stark zunehmen“, betonte Egeler.

In Deutschlands wurden 2012 insgesamt 673.544 Menschen geboren, bei 869.582 Todesfällen. Der Sterbeüberschuss betrug demnach 196.038 und lag damit deutlich über den Vorjahreswerten. Die Geburtenquote lag bei 1,4 Kindern pro Frau. Im Schnitt waren die Mütter bei der Geburt des ersten Kindes 29,2 Jahre alt.

Insgesamt waren im Jahr 2012 rund 44 Prozent der Bevölkerung alleinstehend, 29 Prozent lebten mit einem Lebenspartner ohne Kinder und 28 Prozent in Familien mit Kindern. Im Vergleich dazu war 1996 die Zahl der Alleinstehenden mit 38 Prozent niedriger, die Zahl der Familien mit 35 Prozent höher und die Zahl der Paare ohne Kinder mit 28 Prozent ähnlich.