… Jürgen Fliege?
: Mit Gott im Bunde sein

Den Beweis, dass es keinen Gott gibt, liefert derzeit Jürgen Fliege. Das klingt ziemlich hart, vielleicht gibt es Gott ja. In dem Fall hat er aber einen echt schlechten Geschmack. Der ist eindeutig erkennbar an den Ingredienzen der folgenden Geschichte: Klaus-Jürgen Wussow, einem Streit zwischen Pfarrern und der Bild-Zeitung.

Und darum geht es: Gestern titelte das oben erwähnte Organ der Niedertracht: „Pfarrer Fliege darf nicht für Wussow predigen“. Das Blatt behauptet, Wussow habe Fliege gleich zweimal das Versprechen abgenommen, an seinem Sarg zu sprechen. Die beiden hätten sich vor zwölf Jahren in Flieges Sendung kennengelernt. Als Bösewicht dieser Aufregerstory muss Martin Germer herhalten, der Pfarrer der Gedächtniskirchen-Gemeinde. Dort findet der Gottesdienst statt. Der Schnauzerträger wolle das prestigeverdächtige Totengedenken selbst abhalten. Obwohl er erst seit Ende 2005 dort Pfarrer ist! Fertig ist die Instant-Empörung.

Gestern wendete sich das Blatt für das Massenblatt: Fliege darf bei der Trauerfeier predigen. Auch wenn die Gemeinde beschlossen habe, dass eigene Pfarrer derlei Feierlichkeiten leiten sollten. Das verkündete Pfarrer Germer nach einem Gespräch mit Wussows Witwe. Die habe ihm mitgeteilt, dass Flieges Teilnahme der ausdrückliche Wunsch ihres Mannes gewesen sei. Und den soll man ja bekanntlich respektieren.

Es ließe sich vieles beklagen an diesem Schauerstück. Aber wen soll man um Erlösung von dieser Plage bitten? Gott? Bei dem Geschmack? MLO FOTO: AP