Werder Bremen muss sparen

MACHTWORT Der Aufsichtsrat bleibt hart: Spielerverkäufe oder neue Sponsoren – sonst gibts keine Transfers beim Bundesligisten

Bis spät in die Nacht diskutierten Willi Lemke und Klaus Allofs hitzig und angeregt wegen der angespannten finanziellen Situation bei Werder Bremen. Kurz vor Mitternacht sprach Aufsichtsratschef Lemke dann am Dienstagabend ein Machtwort: Werder muss sparen. Will Allofs wegen der besorgniserregenden Verletzungsmisere weitere Spieler verpflichten, muss er im Einzelfall bei Lemke um Erlaubnis fragen.

„Eine Veränderung des Haushaltslage muss erfolgen“, sagte Lemke. „Entweder durch den Verkauf von Spielern oder etwa einen neuen Sponsor.“ Ohne Champions-League und Transfererlöse sind die fetten Jahren vorerst vorbei.

„Um der veränderten Einnahmesituation Rechnung zu tragen, ist eine restriktive Ausgabenpolitik unabdingbar“, stellte Lemke nach der Aufsichtsratssitzung in Bremen fest, zu der Allofs aus dem Trainingslager in Donaueschingen eingeflogen worden war. Der Clubchef hatte schlechte Neuigkeiten im Gepäck. Der vermeintliche „Königstransfer“ Mehmet Ekici musste das Trainingslager wegen hartnäckiger Leistenbeschwerden abbrechen.

Derzeit ist unklar, wann der Fünf-Millionen-Neuzugang vom FC Bayern für Werder wirbeln wird. Die Probleme des Deutsch-Türken verschärfen Schaafs Sorgen gut eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel im Pokal in Heidenheim weiter. Gleich fünf Abwehrspieler fallen teils langfristig aus. Daher forderte Schaaf zuletzt vehement weitere Zugänge. Sonst drohe eine Zittersaison wie in der vergangenen Spielzeit, als Werder lange in Abstiegsgefahr schwebte. Dies wollen auch die Spieler nicht nochmal erleben. Claudio Pizarro, Werders Faustpfand im Angriff, drohte am Mittwoch bereits mit seinem Abgang, sollte der Club erneut den Europapokal verpassen.  (dpa)