Immer mehr Botulismus-Fälle bei Rindern

BAKTERIEN In Schleswig-Holstein steigt die Zahl der infizierten Tiere, auch Landwirte haben sich angesteckt

Die Krankheit führt bei den Tieren zu Lähmungserscheinungen und starken Abmagerungen

In Schleswig-Holsteins Kuhställen steigt nach Informationen des NDR die Zahl der Botulismus-Fälle. In einigen Landkreisen seien bis zu 90 Prozent der Rinderbestände infiziert, berichtete der Fernsehsender.

Die Krankheit führt bei den Tieren zu Lähmungserscheinungen und starken Abmagerungen. Auch Landwirte hätten sich angesteckt. Sie würden über Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen sowie Gewichtsverlust und Sehstörungen klagen. Bei einigen Familienmitgliedern sei der Erreger mit dem Namen „Claustridium botulinum“ ebenfalls nachgewiesen worden.

Chronischer Botulismus sei eine bislang weitgehend unerforschte Rinderkrankheit, sagte der Sprecher des Kieler Landwirtschaftsministeriums. Eine Gefährdung der Rinderhaltung im Norden durch Botulismus ist nach Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums nicht gegeben. Für Berichte, in einigen Kreisen in Schleswig-Holstein seien bereits 90 Prozent der Rinderbestände mit chronischem Botulismus infiziert, gebe es keine Anhaltspunkte. Chronischer Botulismus sei „derzeit kein signifikantes Problem“. Im übrigen würden pro Jahr lediglich etwa 60 Anträge auf Impfung vermeintlich erkrankter Bestände gestellt - „das ist weniger als ein Prozent der Rinderhaltungen in Schleswig-Holstein insgesamt“, betonte das Ministerium.

Der wissenschaftliche Nachweis für chronischen Botulismus sei schwer, da die Krankheitssymptome stets zahlreiche unterschiedliche Ursachen haben können. Im Jahr 2009 wurden im Kreis Steinburg im Zusammenhang mit Botulismus rund 850 Rinder gekeult. Die erkrankten Tiere litten unter Muskellähmungen, Bewegungsstörungen und Geschwüren.  (dpa)