Die Krise der kleinen Kerle

Lange standen sie im Hintergrund. Jetzt werden ihre Probleme zunehmend entdeckt: die der Jungen. Zwar geben in der Berufswelt immer noch Männer den Ton an. Doch die kleinen Kerle kommen ins Schleudern. Zwei Drittel der Sonderschüler und Schulabbrecher sind männlich, 62 Prozent der Sitzenbleiber sind Jungen. Weniger Jungen als Mädchen schaffen den Sprung aufs Gymnasium, weniger packen am Ende das Abitur, und wenn, verlassen sie im Schnitt mit schlechteren Noten die Schule.

Wo typisch männliche Tugenden wie Durchsetzungskraft oder Dominanz in der modernen Dienstleistungsgesellschaft an Bedeutung verlieren, wo Lehrstellen in klassischen Männerberufen wegbrechen, verdunkeln sich nicht nur die Zukunftsperspektiven des männlichen Nachwuchses. Auch die alten Männlichkeitsbilder kommen auf den Prüfstand.

Hier setzen viele Jungenprojekte an, die seit einigen Jahren bundesweit aus dem Boden schießen: Sterotype durchbrechen, Alternativen zeigen, sich selbst kennenlernen. Auch Schulen entdecken zunehmend das Thema. Das bayerische Schulministerium hat einen „Arbeitskreis Bubenförderung“ gegründet, Schleswig-Holstein erklärte „Geschlechtergerechtigkeit“ zum Gebot der Stunde in den Schulen.

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