Rechter Anschlag: Prozess beginnt

HALLE afp ■ Wegen eines Brandanschlags auf ein Asylbewerberheim in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt müssen sich seit gestern vier Angeklagte vor dem Landgericht Halle verantworten. Den Beschuldigten, drei Männern und einer Frau im Alter zwischen 21 und 27 Jahren, wird versuchter Mord und besonders schwere Brandstiftung zur Last gelegt. Sie sollen am frühen Morgen des 6. Januar 2007 die Asylbewerberunterkunft in Sangerhausen aus fremdenfeindlichen Motiven mit drei Molotowcocktails in Brand gesetzt haben. Zum Prozessauftakt wurde nach Angaben eines Gerichtssprechers die Anklage verlesen. Die Beschuldigten äußerten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Die Anklage geht davon aus, dass die Tat aus Rache für einen bereits länger zurückliegenden angeblichen Messerangriff eines Asylbewerbers auf einen der Angeklagten begangen wurde. Die drei Bewohner, die sich zur Zeit des Anschlags in der Asylunterkunft aufhielten, konnten sich rechtzeitig ins Freie retten und blieben unverletzt. Den drei erwachsenen Angeklagten droht bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung eine Freiheitsstrafe zwischen fünf und 15 Jahren. Einige der Beschuldigten sollen bereits polizeibekannt sein.