PRÄSIDENTENBELEIDIGUNG: BUNDESPRÄSIDENT CHRISTIAN WULFF FORDERT 280 MILLIONEN EURO STRAFE

Genug ist genug. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete, soll Bundespräsident Christian Wulff geschäumt haben, als er am Mittwoch die taz las. Aus Anlass seiner Rede zum 20. Juli hatte ihn die Wahrheit-Redaktion wieder einmal wegen seiner mangelnden Fähigkeiten als Redner kübelweise mit Hohn und Spott überschüttet. Kurz darauf las Wulff vom Fall des ecuadorianischen Journalisten Emilio Palacio. Wegen Präsidentenbeleidigung wurde Palacio jetzt zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Tageszeitung El Universal muss für einen Kommentar ihres Redakteurs eine Strafe von umgerechnet 28 Millionen Euro zahlen. Ecuadors Präsident hatte eine doppelt so hohe Geldstrafe gefordert. Nach dem Vorbild der ecuadorianischen Rechtsprechung lässt der Bundespräsident nun das Bundesprädialamt prüfen, ob nicht gegen die Wahrheit in ähnlicher Weise vorgegangen werden kann. Gerüchten zufolge soll Christian Wulff eine Strafe in Höhe von 280 Millionen Euro fordern. Die Wahrheit sieht die Forderung allerdings gelassen. „Wir haben’s doch“, heißt es bei den Präsidentenspöttern.