Wonti ohne Weißbier

Wenn die aktuelle Bundesligasaison vorbei ist, will auch Jörg Wontorra aufhören. Zumindest mit dem „Doppelpass“ bei Sport1 – der Legitimation schon am Vormittag ein Weißbier zu trinken.

Seit 2004 moderiert „Wonti“ den „Doppelpass“. Entschuldigung, den „Warsteiner Fußball-Stammtisch“. Nein, den „Krombacher Fußball-Stammtisch“. Ach, das ist ja auch schon vorbei, den „Kia Doppelpass“. Auch nicht richtig. Sondern: den „Volkswagen Doppelpass Live“. Ja, so heißt mittlerweile diese Sendung, bei der die Werbung von gelegentlichen unterkomplexen Fußballgesprächen unterbrochen wird.

Nun, nach fast elf Jahren „Doppelpass“, findet der bald 66-Jährige, sei es an der Zeit, mal wieder ein Wochenende frei zu haben, sagte er der Bild-Zeitung.

Dabei dürfte Wontorra kaum noch etwas anderes gewöhnt sein, als samstags und sonntags zu arbeiten. Wonti, 1948 in Lübeck geboren, begann seine journalistische Laufbahn 1972 beim NDR, ging dort zwei Jahre später in die Sportredaktion nach Hamburg und war bereits bei der WM im eigenen Land im Einsatz. Es folgten viele weitere Turniere, der Spitzname „Teflon“ (weil er angeblich nie was anbrennen ließ), der Aufstieg zum Sportchef bei Radio Bremen und zum Moderator der ARD-„Sportschau“.

Dann freundete sich Wontorra mit der Werbeschleuder Privatfernsehen an. 1992 ging er zu Sat1, das sich gerade die Übertragungsrechte für die Bundesliga-Zusammenfassungen gesichert hatte. Dort moderierte er neben „ran“ auch „Bitte melde dich!“ und „Schreinemakers Live“ – zumindest als die Namensgeberin im Mutterschutz war.

Beim „Doppelpass“ übernimmt der ehemalige Fußballprofi Thomas Helmer. Wontorra will nun irgendwas im Internet machen.  JÜRN KRUSE