Schnell ins Konzert

Viel ist es nicht, was lockt – und davon spielt einiges nicht in Bremen. Heute zum Beispiel gibt es in Worpswede Rock im Torf mit acht Bands, die zwischen Gitarren-Pop, Street-Punk und Extrem-Metal die Welt der Stromgitarren abschreiten. Es wird also eher laut. Aber nicht geschichtsvergessen: The Neyves aus Bremen spielen die größten Rock-Hits der letzten 60 Jahre. Heimliche Headliner sind A Day Of Mine, die mit bretthartem Metalcore auch schon überregional von sich reden machen. Eher auf weiblichen Charme setzen dagegen die Hardrocker Nikki Puppet aus Hannover. Beginn ist um 15 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus in Südwede.

In der Music Hall Worpswede geht es dann am Mittwoch um 20 Uhr weiter mit Eric Burdon & The Animals. Burdon ist ein echtes Stehaufmännchen: Seit er in den späten Sechzigern das erste Mal in der Versenkung verschwand, weil seine Band, The Animals, niemanden mehr interessierte, ist er immer wieder aufgetaucht, als Sänger und auch als Schauspieler, und immer musste er vom „House of the Rising Sun“ singen, weil das nun mal der Song ist, mit dem die Animals und damit Burdons eindrucksvolles Blues-Organ seinerzeit weltberühmt wurden. Jedoch auch diese Hypothek hat ihn nicht vom Weitermachen abhalten können. Das Wiederkommen hat Burdon, der immer wieder den Suff über die Kunst siegen ließ, schon fast zum Programm erhoben. Schließlich gibt es sogar einen Film von ihm, der den Titel „Comeback“ trägt und von einem Sänger handelt, der wieder einmal einen neuen Start versucht. Burdon spielt Burdon. Und ganz wie die alten Blues-Sänger wird wohl auch Burdon weitermachen bis zum Ende. Seine Braut ist die Straße. Hat er mal gesagt.

Am Freitag beginnt dann Omas Teich Festival im beschaulichen ostfriesischen Großefehn. Die Organisatoren versprechen jedenfalls „Musik, Matsch und helle Freude“ – Aussichten, denen kein Festivalfan widerstehen kann. Solange er die Gummistiefel nicht vergisst. Heute spielen ab 15 Uhr Wir sind Helden, Danko Jones, Blackmail, die Thermals, Bratze und viele mehr auf dem Festivalgelände in Großefehn. Andreas Schnell