Altona hat einen neuen Chef

Schwarz-Grün Altona hat es endlich geschafft: Jürgen Warmke-Rose ist der neue Chef im Bezirksamt

Ins Altonaer Rathaus am Platz der Republik könnte wieder Frieden einkehren. Gestern Abend wurde Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (FDP) durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgesetzt und Jürgen Warmke-Rose zu seinem Nachfolger ernannt.

Der von der schwarz-grünen Koalition nominierte parteilose Verwaltungsjurist erhielt in geheimer Wahl alle Stimmen der 27 anwesenden (von 29) Abgeordneten von CDU und GAL. Die zwölf oppositionellen SozialdemokratInnen votierten mit Nein. Eine Neubesetzung auf sechs Jahre sei acht Monate vor der Wahl sinnlos, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Adrian.

Damit ist die seit Monaten schwelende Führungskrise in Altona vorerst beigelegt. Schwarz-Grün hatte Fock Führungsschwäche vorgeworfen. Mehrere Verfehlungen und Missstände im Rathaus sind noch nicht vollständig aufgeklärt, gegen einen Amtsleiter läuft ein Disziplinarverfahren. Hinnerk Fock hingegen sieht sich als Opfer parteipolitischer Intrigen, und bat gestern Abend in einer persönlichen Erklärung das Kommunalparlament: „Gehen Sie mit meinem Nachfolger pfleglicher um als mit mir.“

Vor drei Wochen war die Wahl von Jo Müller zum ersten grünen Bezirksamtsleiter Hamburgs am heftigen Widerstand der GAL-Parteiführung gescheitert. Auch die Parteibasis im Bezirk hatte sich gegen den Schwarz-Grün-Fan ausgesprochen. Daraufhin war nur wenige Tage später der 46-jährige Warmke-Rose als neuer Kandidat präsentiert worden. Er kündigte an, „die Strukturen und internen Abläufe im Bezirksamt zu untersuchen und, wo nötig, zu optimieren“. SMV