Abenteuerliche Spekulationen

betr.: „Wie sicher sind Öko-Autos?“ u. a., taz vom 26. 6. 07

Der erweckte Eindruck ist doch folgender: Was soll ich mich um ein Ökoauto kümmern, wo die doch so unsicher sind. Tatsächlich gibt die konkrete, vermittelte Information für einen solchen Standpunkt wenig her. Die entsprechenden Ökomodelle wurden ja gar nicht mit ihren weniger ökologisch ausgestatteten Geschwistern verglichen.

Das Interview unter der großen Überschrift „Eine Klimaanlage kann ökologisch sein“ setzt dem Ganzen dann die Krone auf: Prof. Schneider, Chef des Instituts für Verkehrssicherheit etc. der Uni Braunschweig – wo bekommt der wohl seine Drittmittel her? – versteigt sich zu abenteuerlichen Spekulationen: Der Fahrer eines Autos mit Klimaanlage ermüdet weniger schnell, ergo weniger Unfälle, ergo weniger Ressourcenverbrauch. Wie wär’s denn so: Der Fahrer eines Autos mit Klimaanlage fährt mehr rum, weil sein Auto bequemer ist, ergo mehr Unfälle, ergo mehr Ressourcenverbrauch. Oder der Fahrer eines Autos mit Klimaanlage fährt in der Regel ein schwereres (oft auch schnelleres) Auto, ergo größerer Impuls bei Kollisionen, ergo mehr Schäden, ergo mehr Ressourcenverbrauch. Ich dachte, der Mann wird für Wissenschaft bezahlt; muss man da nicht ein bisschen anders argumentieren? PETER MENGEL, Uelzen