LESERINNENBRIEFE
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„Verteidigen“ bringt Profit

■ Betr.: „Empörung über Lürssens Angola-Geschäft“, „Bremer Waffen, Bremer Geld“, „Angola, Angela, ärgerlich“, taz bremen vom 15., 18. und 19. 7.

Unser Rüstungsminister de Maizière verhandelt mit Israel über die Lieferung von „Delphinen“. Diesen Deal fördert die Bundesregierung mit 135 Millionen Euro Steuergeldern. Es gibt zwei Sorten Delphine: Die einen retten Menschen vorm Ertrinken, die anderen enthalten nukleare Marschflugkörper, mit denen Israel seine Nachbarn bedroht. Die Kanzlerin besucht derweil einen rassistischen Staat: Saudi Arabien. Dort wurden vor zwei Wochen fünf Frauen in der Hafenstadt Dschidda festgesetzt, weil sie das Fahrverbot für Frauen missachteten. Seit sich arabische Machthaber durch Demokratiebewegungen bedroht fühlen, nimmt die Unterdrückung der Bevölkerung zu. Deutschland offeriert Saudi-Arabien 600 Panzer Leopard 2A7+, besonders geeignet für Aufstandsbekämpfung. Ein „leistungsfähiges Artilleriesystem“ , die Panzerhaubitze 2000, schickte die CDU/SPD-Regierung vor sechs Jahren an den Hindukusch. Dort bewährte sich die 50 Kilometer weit schießende Kanone, und das Emirat Katar orderte gleich 24 dieser Mordwerkzeuge.

Rüstungslobbyistin Merkel vergaß auch nicht die Werftbesitzer. In ihrer Delegation ist Friedrich Lürssen. Der konnte einen Auftrag von sechs bis acht Schnellbooten zum Stückpreis von 25 Millionen Euro melden. EVA BÖLLER, BREMEN

Auch die taz ist schlimm

■ Betr.: „Besser gar nicht arbeiten“, taz bremen v. 20. 7.

Ihr formuliert Kritik an der Jobcenter-Behörde, aber es wird vor allem deutlich, wie schlecht die Arbeitsbedingungen der Zusteller sind, die die taz austragen: Der Zusteller erhält einen wahrscheinlich sittenwidrigen Stundenlohn und es wird kein Lohn im Krankheitsfall gezahlt! Letztlich ein Beispiel, wie Arbeitgeber versuchen, ihre Kosten zu drücken und die negativen Folgen Arbeitnehmern und der Allgemeinheit aufzubürden. MARTIN LÜHR, agab, BREMEN