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Gute Nachrichten aus Neuseeland! Dort tagt die Welterbe-Kommission der Unesco. Und wenn man die Begründung liest, mit der der Antrag der Stadt Heidelberg abgelehnt wurde, die ihre Altstadt zum Weltkulturerbe erklären lassen wollte, kann man zu dem Schluss kommen: Die Manie, alles in seiner historischen Form festschreiben und konservieren zu wollen, hat ihren Höhepunkt womöglich überschritten. Die historischen Altstädte Europas seien in der Welterbe-Liste überrepräsentiert, sagte Birgitta Ringbeck, die Vertreterin der Bundesländer bei der Unesco. „Diese Kategorie ist gesättigt“, sagte sie. Heidelberg war die einzige deutsche Bewerbung für eine Neuaufnahme in die begehrte Liste.

Drei neue Stätten hat das Welterbe-Komitee am Freitag allerdings in seine Liste aufgenommen: Den Kaiserpalast Romuliana-Ganzigrad aus dem 3. und 4. Jahrhundert in Serbien, die Felslandschaft Gobustan mit teils 4.000 Jahre alten Malereien in Aserbaidschan und das zwischen 1949 und 1952 gebaute Gelände der autonomen Nationaluniversität in Mexiko.

Die Stadt Heidelberg zeigte sich am Freitag angesichts der „Berühmtheit“ und ihrer „seit Jahrhunderten von Künstlern gepriesenen Schönheit“ enttäuscht. Nach Angaben Ringbecks müssen die Bundesländer gemeinsam entscheiden, ob Heidelberg im kommenden Jahr wieder vorgeschlagen wird. Deutschland könne der Unesco pro Jahr lediglich je eine Kultur- und eine Naturerbe-Stätte nennen. „Die Vorschlagliste wird abgearbeitet. Eigentlich wären als Nächstes die Siedlungen der Berliner Moderne dran“, sagte Ringbeck der dpa.