Mehr falsche Führerscheine

In die niedersächsische Korruptions-Affäre um Führerscheine für ausländische Fußballer sind wohl mehr Bundesligaprofis verwickelt, als bisher bekannt war. Es gehe um deutlich über 40 Fälle, sagte gestern Joachim Geyer, der Sprecher der für Korruption zuständigen Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Zugleich bestätigte Geyer Berichte, wonach seine Behörde im Juni bei einem zweiten TÜV-Prüfer in Göttingen eine Durchsuchung vorgenommen habe. Der Mann stehe ebenso wie ein anderer TÜV-Mitarbeiter im Verdacht, von einem Fahrlehrer aus Northeim Geld für erleichterte Prüfungen der Bundesligafußballer angenommen zu haben. Zum Teil sollen auch Prüfungen als erfolgreich bestätigt worden sein, die nie durchgeführt wurden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Ende vergangenen Jahres auch gegen den Fahrlehrer. In seiner Fahrschule sollen die Fußballer unter dubiosen Umständen den Führerschein erlangt haben. Zum Teil waren die Profis dabei unter der Anschrift des Fahrlehrers gemeldet.

Die vor allem aus Südamerika stammenden Sportler würden nicht als Beschuldigte, sondern als Zeugen gehört, sagte Geyer. Dies sei bisher aber erst in einigen Fällen gelungen. Das Verfahren gestalte sich langwierig, weil die Spieler zum Teil den Verein gewechselt hätten oder auch im Ausland aktiv seien. Nähere Angaben zum Stand der laufenden Ermittlungen wollte Geyer nicht machen. DPA