Gefährliche Hallen

TÜV stellt grobe Mängel bei der Bauausführung, Planung und Wartung von öffentlichen Hallen und Stadien fest

BERLIN taz ■ Ob Schulgebäude, Hallenbad oder Einkaufsmarkt –bei einer Untersuchung des TÜV Rheinland war jede zwanzigste Halle lebensgefährlich und musste gesperrt werden. Dabei waren Mängel bei der Bauausführung und Planung, Feuchtigkeit sowie unzureichende Wartung öfter für das Risiko verantwortlich als einmalige Ereignisse wie schwere Schneefälle.

Die Prüfer hatten seit dem tragischen Halleneinsturz von Bad Reichenhall im Januar 2006 mehr als 700 Hallen in Deutschland auf ihre Standsicherheit begutachtet. Laut einer statistischen Auswertung musste bei etwa 35 Objekten die Sperrung der Halle empfohlen werden. In 140 weiteren Fällen stellten die Bauexperten Mängel fest, die eine zeitnahe Sanierung erforderlich machen. 280 Hallen wiesen leichte Mängel auf. Lediglich bei einem Drittel aller geprüften Sporthallen, Schulgebäude, Bürgerhäuser, Hallenbäder, Lagerhallen, Fertigungsstätten oder Einkaufsmärkte hatten die Prüfer keine Beanstandungen.

Eine besondere Gefahr stellen demnach Regen und Luftfeuchtigkeit oder Nutzungsänderungen dar. Egal ob Holz-, Beton- oder Metallkonstruktionen: Eindringende Feuchtigkeit oder die Bildung von Kondenswasser führen zu Korrosion, Rissen und Fäulniserscheinungen.

„Unsere Ergebnisse bestätigen, wie wichtig für Hallenbetreiber eine eindeutige Inspektionsstrategie als Teil des Risikomanagements ist“, sagte Burkhard Switaiski vom TÜV Rheinland in Köln, der das Projekt geleitet hatte.