Bahn macht sich vom Acker

ROTSTIFT Die Südbahn in Mecklenburg-Vorpommern soll stillgelegt werden, dagegen wehrt sich eine Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Bahnverbindung zwischen Parchim und Malchow als Teil der Strecke Hagenow – Neustrelitz gibt nicht auf. Sprecher Clemens Russell appellierte am Dienstag an das Verkehrsministerium, den Bahnverkehr nicht zum 15. Dezember einzustellen. Es liege ein Angebot der Hanseatischen Eisenbahngesellschaft vor, das als Notlösung angenommen werden solle. Dann könne in Ruhe geschaut werden, wie die Bahnstrecke durchgehend erhalten werden könne. Sie sei wichtig für die Bewohner der Region und auch für Fahrrad-Touristen aus Hamburg und Berlin.

Ein Sprecher von Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) sagte, Voraussetzung für diese Notlösung sei, dass die Landkreise das auch wollten. Bislang sei noch niemand mit einem detaillierten Plan auf das Ministerium zugegangen. Die Südbahn führt durch die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte.

Das Ministerium hat vom 15. Dezember an aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nur noch für die Teilstrecken Hagenow – Parchim und Malchow – Neustrelitz den Bahnverkehr bestellt. Dazwischen sollen Busse fahren. Die beiden Landkreise Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte sind dagegen vor Gericht gezogen. Die Entscheidung steht noch aus. Russell kritisierte, dass der Busplan eine Umsteigezeit von 40 Minuten in Plau am See vorsehe.

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte, verteidigte das geplante Bahn-Bus-System: So könnten mehr Fahrgäste erreicht werden.  (dpa)