„Einen Ort für alle schaffen“

Ein autonomes Stadtteilzentrum für Altona

■ 27, streitet für ein selbstverwaltetes Stadtteilzentrum in Altona. Er war Teil der Initiative „Kein Ikea in Altona“ und ist aktiv im Netzwerk „Recht auf Stadt“.

taz: Herr Thiele, wozu braucht es ein Stadtteilzentrum in Altona?

Maarten Thiele: Altona ist besonders schwer von steigenden Mieten und Verdrängung der AnwohnerInnen betroffen und wird weiter an allen Ecken nach Investorenplänen umgebaut. Ikea und die „Neue Mitte Altona“ sind dabei nur zwei Bausteine. Wir wollen einen Kontrapunkt gegen die einsetzende Gentrifizierung des Stadtteils setzen und einen Ort für alle AnwohnerInnen schaffen – unabhängig von der Größe ihres Geldbeutels.

Eure Kampagne startete im April mit der Besetzung des ehemaligen Altonaer Finanzamts.

Die Polizei hat das städtische Gebäude damals räumen lassen. Seitdem steht es wieder leer. Aus einer Kleinen Anfrage an den Senat ist zu vernehmen, dass das Gebäude auch in den nächsten Jahren leer stehen wird.

Gab es dann ein Angebot?

Nein. Eine Bewegung der Stadt in Bezug auf ein selbstverwaltetes Stadtteilzentrums ist bisher nicht in Sicht. Allerdings wurde ein Strafantrag gegen die BesetzerInnen gestellt. Wir halten die Besetzung von Leerstand für legitim und fordern eine Entkriminalisierung von Besetzungen.

Ihr plant öffentlich. Ist das eine neue Strategie?

Wir wollen, dass alle AnwohnerInnen die Möglichkeit haben, an unserer Kampagne mitzuwirken, damit alle ihre Wünsche und Ideen einbringen können.

Gibt es schon Ideen, wie sich der Raum durchsetzen lässt?

Es gibt verschiedene Ideen, die wir gerne heute Abend zur Diskussion stellen wollen. Letztendlich soll gemeinsam mit Stadtteilinitiativen, AktivistInnen und AnwohnerInnen überlegt werden, wie sich unser Begehren durchsetzen lässt. INTERVIEW: LKA

Info- und Vernetzungstreffen: 19.30 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2