Sicherheitsrisiko deutsche AKWs

BERLIN epd ■ Die deutschen Atomkraftwerke haben nach Informationen der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) mehrere hundert schwerwiegende Sicherheitsdefizite. Das gehe unter anderem aus offiziellen Bewertungen der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), der Reaktorsicherheitskommission des Bundes (RSK), des TÜV Süd und des Atomkraftwerkherstellers Siemens hervor. Allein für den hessischen Reaktor Biblis B könnten nach der jahrelangen Auswertung sicherheitstechnischer Gutachten bereits mehr als 150 schwerwiegende Sicherheitslücken zweifelsfrei nachgewiesen werden. „Wir haben den Eindruck, dass sich die Politiker nicht wirklich für die Sicherheitsdefizite interessieren“, erklärte IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz. Grund: Laut Atomgesetz müssten Betriebsgenehmigungen widerrufen werden, wenn die Standards nicht mehr dem „aktuellen Stand von Sicherheit und Technik“ genügten.