Zeitplan für Stadtschloss steht

Der Bund stimmt dem Plan von Bauminister Tiefensee zu. Das Humboldt-Forum soll im Jahr 2013 eröffnen

Erst gibt es einen Plan, dann rollen die Bagger. Es folgt der Bau des Gebäudes, und am Ende entsteht die Fassade. Das ist nichts Außergewöhnliches in der Architektur. Beim Bau des Humboldt-Forums gewinnt der Zeitplan für die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses jedoch an Bedeutung.

Die Bundesregierung hat gestern dem Konzept und Terminplan von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für das Humboldt-Forum zugestimmt. So soll nach dem Abriss des Palastes der Republik mit dem Wiederaufbau im Jahr 2010 begonnen werden. Mit der Eröffnung rechnet Tiefensee 2013. Die Fertigstellung der barocken Fassade könnte sich dagegen bis 2014 hinziehen, sagte der Bauminister auf einer Pressekonferenz.

Die Kosten von 480 Millionen Euro für das 50.000 Quadratmeter große Gebäude teilen sich der Bund (368 Millionen), das Land Berlin (32 Millionen) und der private Förderverein (80 Millionen Euro für die Fassade). Das Humboldt-Forum soll einmal die Berliner Sammlungen der außereuropäischen Kunst und Räume für die Zentrale Landesbibliothek und die Humboldt-Universität beherbergen.

In drei Monaten will der Bundesbauminister auch den Architektenwettbewerb „weltweit ausschreiben“. Eine Jury werde 40 Vorschläge in die engere Auswahl nehmen. Danach werde der Gewinner ermittelt. Baustaatssekretär Engelbert Lütke Daldrup bekräftigte, dass der Bund beim Bau der Fassade in Vorleistung gegenüber dem Förderkreis gehen werde. Es werde „aber erwartet“, dass Fördervereinschef Wilhelm von Boddien seine versprochenen Millionen aufbringt.

Kritik an diesen Vorstellungen kam von der Linksfraktion im Bundestag. „Das Festhalten an einer Schlossattrappe“ sei „rückwärtsgewandt“, erklärte die baupolitische Sprecherin Heidrun Bluhm. ROLA