Einblick (551)

Michaela Meise, Künstlerin und Musikerin

■ Michaela Meise, geboren 1976 in Hanau, lebt seit zehn Jahren in Berlin. Anlässlich der Verleihung des Falkenrot-Preises hat sie bis Mitte Dezember eine Austellung im Künstlerhaus Bethanien, bei der auch Arbeiten von Kate Diehn-Bitt zu sehen sind, einer Malerin der Neuen Sachlichkeit. Meises erstes Soloalbum „Preis dem Todesüberwinder“ erschien bei Clouds Hill, und das nächste „Ich bin Griechin!“ ist bereits in Arbeit. Zusammen mit Sonja Cvitkovic, Marine Drouan und Birgit Megerle hat sie zuletzt das musikalische Projekt „Kontakt Sappho“ veröffentlicht und aufgeführt.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Michaela Meise: Peter Woelck in der Galerie Laura Mars in Kreuzberg bis vergangenes Wochenende. Seine Stilleben-Fotografien erinnern mich teilweise an die von Olaf Habelmann. Mein DDR-Fimmel wurde da bedient, außerdem gab es eine brillante posthume Kollaboration zwischen dem Nachlass des Fotografen und Wilhelm Klotzek. Die Wiener-Würstchen-Lampe steht auf meiner imaginären Wunschliste. Außerdem beeindrucken mich gerade die Arbeiten von Zora Mann.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Mein schönstes Konzerterlebnis in letzter Zeit war der Auftritt von „Golden Disko Ship“ beim Flipping the Coin Abend in der Berghain Kantine. Ansonsten gern ein Abend im „Smaragd“.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag?„Stupidity“ von Avital Ronell (allerdings mit Unterstützung einer Lesegruppe) und zur Entspannung „Die Erziehung des Herzens“ von Gustave Flaubert. Ich freue mich schon auf „Vorabend“ von Peter Kurzeck.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Der magische Berliner Morgen. Da gibt es fahle vanillegelbe Sonne im Nebel oder orangenrote Kugelsonne oder zuletzt sogar „Indian Summer“.