BOTANISCHES MUSEUM
: Der deutsche Wald: surreal und unheimlich

Der Herbst mit seinen verhangenen Stimmungen, dem gedämpften Licht und den dann doch seltsam überpräsenten Farben, ist die ideale Ausstellungszeit für die Werkserie „Der deutsche Wald“ von Sabine Wenzel (1966–2013). Die Schülerin von Arno Fischer studierte Fotografie an der HGB Leipzig und an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Von 2006 bis 2013, dem Jahr ihres Todes, versuchte sie die Vielfalt der Stimmungen und Emotionen einzufangen, die eine Landschaft auslösen kann, wie sie selbst über ihr Anliegen sagte. Ihre Fotografien folgen also keiner typologischen Bestandsaufnahme und liefern auch keinen ökologischen Zustandsbericht, noch sind sie touristisches Augenfutter. Tatsächlich sind Farbe, Licht und abstrahierte Naturform die beherrschenden Momente der Aufnahmen. Es geht Sabine Wenzel in ihren experimentellen Fotografien um Stimmungsbilder im wahrsten Sinne des Wortes. Sie weiß denn auch um das Surreale und Unheimliche des deutschen Waldes. WBG

■ Bis 8. Februar, tgl. 10–18 Uhr, Königin-Luise-Straße 6–8