„Nicht nur Pasta mit Soße“

Essen Bei der freitäglichen Volxküche im Sielwallhaus werden auch VeganerInnen satt

■ 43, Bremer und Vegetarier, kocht seit zehn Jahren in der Volxküche im Sielwallhaus.

taz: Lars, was gibt es heute zu essen?

Lars, VoKü-Koch: Auf jeden Fall Seitan-Geschnetzeltes und wahrscheinlich Rotkohl und Kartoffeln. Wir entscheiden das immer erst kurz vorher.

Und dazu?

Salat, vielleicht auch mehrere Salate und zum Nachtisch denken wir über Götterspeise nach.

Die gibt’s auch in vegan?

Ja, es gibt pflanzliche Geliermittel.

Ist es eigentlich schwierig, sich immer neue vegane und vegetarische Gerichte auszudenken, die den Gaumen verwöhnen?

Nur, wenn man für große Gruppen kocht wie wir – wir haben hier oft 50 bis 60 Leute da. Und unser Ofen ist nicht so gut, überbacken ist da immer etwas schwierig. Deshalb gibt’s dann eben oft Fleischersatz wie Seitan aus Weizeneiweiß. Oder Räuchertofu und Räucherkäse.

Ist das alles bio?

Nur zum Teil, weil Bio einfach viel teurer ist.

Aber um billiges Durchfuttern geht’s nicht, oder?

Nein, es darf zwar nicht viel kosten, soll aber einen Freiraum bieten, bei dem man auch lecker essen kann und das heißt nicht einfach nur Pasta mit Tomatensoße. Die gibt’s bei vielen ja auch schon zu Hause.

Sie machen keine Werbung für die Volxküche – warum nicht?

Wir sprechen immer mal wieder darüber, haben aber Sorge, dass zu viele Leute kämen und das ganze zerfasert.

Vegetarismus ist in den letzten Monaten zum Thema in den bürgerlichen Feuilletons geworden. Glauben Sie, dass weniger Leute Fleisch essen werden?

Ja, ich hoffe es. Ich kann mittlerweile im Supermarkt meinen Tofu kaufen und diese Woche war eine große Geschichte im Weser Report über den Wöner – den vegetarischen Döner. Interview: eib