… wird über die Freiheit der Kunst geurteilt

Sind Smilies, Kringel und der Schriftzug „Oz“ mit einem Punkt im Z Kunst oder doch bloße Schmierei? Um diese Frage geht es im Prozess gegen den 61-jährigen Street-Art-Künstler Walter Fischer alias Oz, in dem heute ein Urteil erwartet wird. Seit Februar muss sich der „schlimmste Sprayer der Stadt“, wie ihn das Hamburger Abendblatt einst nannte, wegen Sachbeschädigung in 19 Fällen vor dem Amtsgericht Hamburg-Barmbek verantworten. Die Anklage fordert eineinhalb Jahre Gefängnis. Oz’ Anwälte hingegen wollen den Prozess zu einem Präzedenzfall für die Freiheit der Kunst machen und haben gar nicht erst auf unschuldig plädiert, sondern am ersten Verhandlungstag angekündigt, ihr Mandant werde weitersprühen. Oz sprüht seit fast 20 Jahren, gilt für die Anklage als unbelehrbarer Wiederholungstäter und hat insgesamt acht Jahre wegen Sachbeschädigung gesessen.