ab heute in bremen
: „Oben, unten, an den Seiten...“

Das „Atlantis“ in der Böttcherstraße zeigt nur noch scharfe Filme

Herr Brocki, ist es wahr, im „Atlantis“ gibt es ab jetzt Filme zu sehen ohne Unschärfen?

Manfred Brocki, Betreiber der Bremer Filmkunsttheater: Ja!

Warum lachen Sie?

Ach, das war ja ein altes Übel, was sich mit der Zeit ergeben hat, das lag am Projektor und an der Leinwand und am Rahmen, in dem die Leinwand eingespannt war.

Und das ist alles neu?

Ja, die Filme sind ab jetzt überall scharf: Oben, unten, in der Mitte, an den Seiten...

Und die Sitze? Die waren ja auch sehr durchgesessen.

Sind auch neu. Wir haben einen neuen Teppich, eine neue Tonanlage, neue Lautsprecher, neue Beleuchtung und eine Klimaanlage. Sogar im Vorführraum.

Was kostet so eine Totalrenovierung?

Rund 80.000 Euro.

Und das lohnt sich für so ein kleines Kino?

Sonst würde ich es nicht machen.

Aber Sie hätten es doch auch schließen können wie das „Filmstudio“ am Bahnhof!

Das hatte andere Gründe, die Miete war zu hoch. Im „Atlantis“ haben wir sehr kulante Vermieter, die ein Kino an dieser Stelle wollen.

Welche Funktion hat das „Atlantis“ in der Reihe Ihrer Filmkunsttheater?

Wir zeigen hier fast ausschließlich europäische Filme...

... vor allem französische...

Stimmt, obwohl die gar nicht so viele Besucher ziehen. Aber der französische Film ist ein Faible von mir, ich möchte, dass die hier laufen. Ich glaube, wir sind das einzige Kino in Deutschland, das eine Sneak-Preview im französischen Original anbietet.

Warum zeigen Sie nicht noch mehr Filme im Original?

Dafür gibt es leider kein Publikum. Einige freuen sich, andere fragen „Wann läuft der endlich auf deutsch an?“. In Deutschland ist man das einfach nicht gewohnt. Fragen: eib

Erste öffentliche Vorführung: „Zwei Tage Paris“, Atlantis, Böttcherstraße, Samstag um 17 und 19 Uhr