Grillen für Deutschland

Eine Veranstaltung des niedersächsischen NPD-Spitzenkandidaten soll die „Freien Kameradschaften“ ins Boot holen

Am Samstag will die NPD mit ihrem Spitzenkandidaten Andreas Molau eine Veranstaltung ausrichten, bei der „die Bude aus allen Nähten“ platzen soll. „Leitet diese ePost weiter“, ruft der Absender „Christian“ die Mitglieder auf. Der niedersächsische Landesverband hat in das NPD-Heim in Harderberg/Georgsmarienhütte eingeladen. Dessen Besitzer wird durch Proteste kaum zu bewegen sein.

Vor den Gästen wird Molau aber nicht nur die politische Strategie darlegen, die Einladung klingt vielmehr nach einem Grillabend mit Politikeinlage. Unter anderem soll die rechtslastige Liedermacherin Annett mit Texten wie „Ich habe für Deutschland einen Sohn geboren“ auftreten. Bratwurst und Musik sollen dazu dienen, das zuletzt angespannte Verhältnis zu den „Freien Kameradschaften“ (FK) zu verbessern. In der Vergangenheit hat Molau dem FK-Führer Christian Worch vorgeworfen, „die parteifreien und parteigebundenen Kräfte“ gegeneinander auszuspielen.

Seitdem Molau jedoch Spitzenkandidat ist, sucht er wegen des anstehenden Wahlkampfs gezielt die Nähe zu den Freien Kameradschaften. Auch deshalb ist der Veranstaltungsort gut gewählt. In dem „Heim“ kehren die FK gern ein. Im Juni stellten sie auf dem Grundstück bei der Sonnenwendfeier der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ zudem den Wachschutz. AS