WAS TUN IN HAMBURG?
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■ Fr, 5. 12., 22 Uhr, Störte

Böse Zwillinge

Nett sehen sie auf den ersten Blick aus. Aber wer diese „Evil Twins“ des Noise Rock einmal gehört hat, guckt dreimal hin, blinzelt und fragt sich: Errichten wirklich nur zwei Menschen diese monumentalen Wände aus Geräusch? Eine sagenhafte Live-Präsenz jedenfalls hat das in Amsterdam gegründete, gleichwohl im tiefsten Thüringen begründete Duo namens Dyse. Auf Grundlage einer von Metal durchtränkten Hardcore-Sozialisation entfaltet sich eine brutale – KennerInnen würden sagen: konsequente – Fortsetzung der großen Kunst des Gewerbes, repräsentiert von Bands wie den Melvins und Jesus Lizard.

■ So, 30. 11., 20 Uhr, Hamburger Kammerspiele

Gegenseitige Bewunderung

Die Anerkennung, ja: Bewunderung ist tief und gegenseitig. Beeindruckt haben Burghart Klaußner die legendären Reportagen der Hamburger Autorin, Publizistin und Schauspielerin Peggy Parnass. Die nämlich seien keine bloßen Romane, sondern zugleich leidenschaftlich, rücksichtlos und zärtlich, sagt der preisgekrönte Schauspieler, Regisseur und Sänger. Von dessen „Theater-Lese-Film-Gesangs-Kunst“ wiederum ist Parnass begeistert. Und so ist dieser gemeinsame Sonntagabend erklärtermaßen ein „unverzichtbarer“. Zu hören gibt es persönliche Geschichten, dazu Filmausschnitte. Und singen werden beide auch, wird angekündigt: Der eine ein bisschen mehr, aber ebenso die andere.

■ Mo, 1. 12., 19 Uhr, Centro Sociale

Fragwürdiger Bezug

Muss man das Lernen über den Nationalsozialismus anders konzipieren, um auch die Kinder mit Migrationshintergrund zu erreichen? Rosa Fava hat sich dieser Frage in ihrer Dissertation angenommen. Und siehe da: Zum Vorschein kommen eine Reihe fragwürdiger Vorstellungen gegenüber Migranten, die als Gegenbild zu „Deutschen“ konzipiert werden: Fehlt ihnen wirklich bloß ein familiär-biografischer Bezug zum „deutschen“ NS?  MATT