WOHIN IN BREMEN UND BREMERHAVEN?
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■ Samstag, 19.30 Uhr

L’elisir d’amore

Zur letzten Opernpremiere des Jahres lädt am Samstag das Theater Bremen. Und es scheint, als würde die Neuerfindung des Genres für dieses Mal pausieren: Michael Talke, dem Bremer Publikum durch eine Reihe von Inszenierungen am Moks und im Schauspiel bestens bekannt, aber auch mit der Uraufführung der dokumentarischen Jugendoper „All diese Tage“ von Moritz Eggert aufgefallen, inszeniert Donizettis komödiantische Belcanto-Oper, mit Marysol Schalit und Luis Olivares Sandoval sind zwei Publikumslieblinge in den Hauptrollen zu sehen und zu hören.

Theater am Goetheplatz

■ Mittwoch, Freitag & Samstag, 20 Uhr

Isabelle Stoffel: „Die Hingabe“

Nicht zuletzt von der Spiritualität des Analverkehrs handelt Toni Bentleys Buch „The Surrender, An Erotic Memoir“ (deutscher Titel: „Ich ergebe mich: Ein erotisches Geständnis“), in dem die Ballett-Tänzerin und Autorin vor zehn Jahren, also lange vor „Shades of Grey“, die weibliche Unterwerfung feierte, natürlich auf erotischer Ebene, was schließlich nicht notwendig die gesellschaftliche Position der Frau widerspiegelt. Die New York Times sah sie damit in einer Tradition erotischer Literatur von D. H. Lawrence über Henry Miller und Anais Nin. Isabelle Stoffel hat daraus ein Theaterstück gemacht, das sie bereits in einer spanischen Fassung in Madrid auf die Bühne brachte, in englischer Version in Edinburgh beim „Fringe“-Festival, später dann noch einmal auf Spanisch am Teatro Maipo in Buenos Aires. Jetzt kommt „Die Hingabe“ nach Deutschland. Stoffel war übrigens im Frühjahr bereits in der Schwankhalle zu sehen, in Carsten Werners Inszenierung „Rausch“.

Schwankhalle

■ Mittwoch, 19.30 Uhr

Hader spielt Hader

Ja, immer noch. Aber das ist okay. Weil nicht nur sein vor ein paar Jahren angekündigtes Gastspiel in Bremerhaven aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden musste und die Seestadt seither warten muss auf ihren Hader. Sondern auch weil „Hader spielt Hader“ nicht nur eine ganz hinreißende Einführung ins Werk des Schauspielers und Kabarettisten ist – und als solche nie wirklich genau so wie am Abend davor. Seine hohe Kunst besteht darin, sein Publikum an ganz alltäglichen Orten, aus eigentlich eher unkomischen Situationen abzuholen, vielleicht mit einem ganz banalen Witz, den er, kaum wollte man etwas irritiert abwinken, weiterspinnt, einen beinahe unmerklich an der Hand nimmt und dann, man weiß kaum wie, ganz anderswo in bizarre Geschichten hineinfallen lässt, in denen, nur mal als Beispiel, der Ast spricht, der einst in Paris den Ödön von Horvath erschlug und nun Wiedergutmachung an dessen Landsmann leisten möchte. „Welttheater in der Nussschale“, wie mal jemand sagte.

Stadttheater Bremerhaven

■ Montag, 19.30 Uhr

Punsch & Poetry

Es gehören eigentlich auch noch Palmen in den Titel dieses Abends, in dem sich die Schauspielerinnen Ulrike Knospe, Angela Weinzierl und ihr Kollege Helge Tramsen mit winterlichen Gedanken befassen, was schon andeutet, dass wir es hier nicht mit einer Adventslesung zu tun haben. Zu Wort kommen dabei Autoren wie Paul Auster, Neil Labute, Friedhelm Kändler und Lars Ruppel, amtierender deutscher Slam-Poetry-Meister, aber auch Udo Lindenberg und Hanns Dieter Hüsch. Ein bisschen saisonal geht es aber doch zu: mit Punsch und Stollen.

Falstaff, Theater am Leibnizplatz